Immer mehr Menschen entscheiden sich heute für festsitzenden Zahnersatz auf Implantaten. Warum ist das so?

Wenn einzelne oder mehrere Zähne fehlen, stellt sich oft die Frage, wie diese ersetzt werden können. Ist es besser, bei einer Zahnlücke eine Brücke zu setzen oder ein Zahnimplantat mit Krone? Können statt einer herausnehmbaren Teilprothese nicht auch Brücken auf Implantaten gemacht werden? Und was ist mit den sogenannten „Dritten“, wenn diese nicht richtig halten: Können hier nicht Zahnimplantate helfen?

Was sind Zahnimplantate?

Zahnimplantate sind künstliche Zahnwurzeln, die in den Kieferknochen eingepflanzt werden, um verloren gegangene Zähne zu ersetzen. Sie tragen Einzelkronen oder Brücken und sie können herausnehmbaren Zahnersatz (Teil- oder Totalprothesen) wieder sicher verankern oder durch komplett festsitzende Zähne ersetzen. Zahnimplantate werden schon seit vielen Jahrzehnten eingesetzt und sind heute eine bewährte Behandlungsmethode zur Wiederherstellung der Kaufunktion.

Zahnimplantate bestehen aus Titan oder aus Keramik. Sie sind gewebefreundlich und gehen mit dem Knochen einen sicheren Verbund ein. Ihre Form ist zylindrisch (mit oder ohne Schraubengewinde) oder konisch und ihre Länge beträgt je nach Erfordernis 6 - 16 mm und ihr Durchmesser 3,3 - 6 mm.

Es gibt sog. einteilige und zweiteilige Zahnimplantate: Die einteiligen Implantate bestehen aus einem Pfosten, der nach der Implantation aus dem Zahnfleisch herausragt. Auf diesem wird die Zahnkrone befestigt. Bei zweiteiligen Systemen wächst das Implantat zunächst unter dem Zahnfleisch ein. Nach der Einheilungs-Phase wird das Zahnimplantat freigelegt. Dann wird ein Aufbaupfosten in das Implantat eingesetzt, der über das Zahnfleisch herausragt. Auf diesem Aufbau wird dann die Krone befestigt.

Wann kommen Zahnimplantate zum Einsatz?

Bei Zahnlücken: Einzelne oder mehrere fehlende Zähne können durch je ein Zahnimplantat mit einer Krone ersetzt werden. Das erspart das Beschleifen der Nachbarzähne für eine Brücke.

Bei fehlenden hinteren Zähnen: Statt einer herausnehmbaren Teilprothese können hier festsitzende Implantate mit Kronen gemacht werden. Es ist, als ob man wieder eigene Zähne hätte.

Bei Totalprothesen: Hier gibt es zwei Möglichkeiten:

  • schlecht haftende Prothesen können so gestaltet werden, dass sie je nach Zahnsituation durch Implantate im Unterkiefer oder Implantate im Oberkiefer wieder gut und sicher sitzen.

  • pro Kiefer können 4 - 8 Implantate eingebracht und befestigt werden. Auf diesen Implantaten werden später die Brücken befestigt. Damit kann man ganz auf die herausnehmbare Prothese verzichten und man hat wieder komplett festsitzende Zähne.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um Implantate setzen zu können?

Das Kieferwachstum muss natürlich abgeschlossen sein. Das bedeutet, dass Implantate erst im Erwachsenenalter gesetzt werden können. Der Kieferknochen muss genügend Platz für ein Zahnimplantat bieten. Der Patient muss eine gute Mundhygiene haben, damit es nicht zu Entzündungen um das Implantat herum kommt.

Gibt es Situationen bei denen kein Implantat gesetzt werden sollte?

  • Bei herabgesetzter Immunabwehr.

  • Bei nicht eingestelltem Diabetes.

  • Bei schweren Erkrankungen von Herz, Leber, Niere oder des Blutes.

  • Bei Erkrankungen des Bindegewebes oder des Knochens (z. B. Rheuma).

  • Bei erhöhter Blutungsneigung.

  • Bei schweren psychischen Erkrankungen, Drogenmissbrauch und starkem Rauchen.

Die sind Vorteile von Zahnimplantaten

  • Implantate erhalten den Knochen. Nach dem Entfernen eines Zahnes schrumpft der Knochen. Durch das baldige Einsetzen eines Zahnimplantates kann dieser Schrumpfungsprozess verhindert werden.

  • Durch das Setzen von Implantaten werden gesunde Nachbarzähne geschont, die bei der Wahl einer Brücke sonst beschliffen werden würden.

  • Implantate geben wieder festen Halt. Zahnimplantate sind so fest wie eigene Zähne. Das gibt Sicherheit beim Kauen und Sprechen.

Für einen Patienten, der seit Jahren nicht mehr festzubeißen konnte oder wegen einer unvorteilhaften Prothese nicht mehr herzhaft gelacht hat, werden Implantate eine besonders große Hilfe sein. Essen, Lachen und Teilhabe am sozialen Leben sind die großen Vorteile.

Ablauf einer Implantat-Behandlung

Eine Implantat Behandlung beginnt immer mit einem Beratungsgespräch. Hier werden die Wünsche des Patienten erfasst und bei der Implantat-Behandlung berücksichtigt. Wir prüfen vorher, ob Allergien als Gegenanzeigen für Implantate ausgeschlossen werden und danach wird der Ablauf der Implantat Behandlung genauestens geplant.

Im Rahmen einer sehr präzisen Diagnostik werden Panorama Röntgenbilder oder bei Bedarf dreidimensionale Röntgenaufnahmen (DVT) angefertigt, die eine sehr genaue Darstellung der Kiefersituation ermöglicht. So kann die Implantation gezielt geplant werden und wir erstellen dann einen Terminplan für den Behandlungsverlauf.

Bevor Zahnimplantate in den Kieferknochen gesetzt werden können, müssen evtl. vorliegende Zahnerkrankungen, wie z. B. Parodontitis (Parodontose) behandelt werden. Gelegentlich ist auch ein Knochenaufbau notwendig, damit eine stabile Basis für Implantate geschaffen wird. Nach einer Zahnentfernung bzw. nach dem Knochenaufbau besteht die Möglichkeit der Sofortimplantation. Es ist aber auch eine verzögerte Sofortimplantation möglich, bevor das Weichgewebe abgeheilt ist.

Eine weitere Möglichkeit besteht in der Frühimplantation ca. 1 - 2 Monate nach der Zahnentfernung und vor einer vollständigen Heilung des Knochens. Eine Spätimplantation - sie ist der Regelfall - findet nach vollständiger Heilung der Alveole (Zahnfach) statt.

Zahnimplantat Schmerzen: Ist der Eingriff schmerzhaft?

Unsere Patienten fragen auch nach Schmerzen nach dem Setzen eines Zahnimplantats. Die Implantation erfolgt ambulant unter örtlicher Betäubung. Hierbei sind keine Beschwerden zu erwarten, da wir das Gebiet um den Knochen und das Zahnfleisch herum ausreichend betäuben. Somit verläuft das Einbringen der künstlichen Zahnwurzel völlig schmerzfrei.

Leichte Zahnimplantat Schmerzen in den ersten Tagen nach der Implantation sind medizinisch betrachtet normal. Normalerweise kommt es nach der schonenden Einbringung des Implantats kaum zu Schmerzen und zu einer problemlosen Einheilung. Regelmäßiges kurzes Kühlen mit einem Coldpack hilft dabei, Schwellungen um das neue Implantat herum zu minimieren.

Gibt es Risiken bei Implantationen?

Natürlich, wie bei jeder Operation kann es auch während einer Implantation zu Komplikationen kommen. Durch eine sorgfältige Untersuchung, Planung und Vorgehensweise und mit entsprechender Erfahrung des Operateurs können solche Komplikationen weitgehend vermieden werden.

Wie lange halten Zahnimplantate?

Grundsätzlich können Zahnimplantate ein Leben lang halten. Untersuchungen haben gezeigt, dass nach 10 Jahren noch weit über 90 Prozent der Implantate fest waren. Alles deutet darauf hin, dass Implantate langfristig die höchste Erfolgsquote haben. Übrigens: Es gibt keine Altersbegrenzung nach oben für eine Implantat-Versorgung. Gerade im höheren Alter können Implantate ganz wesentlich die Lebensqualität erheblich steigern, weil mit ihnen wieder ein normales und kräftiges Kauen möglich wird. Die Haltbarkeit von Zahnimplantaten hängt natürlich davon ab, wie sie gepflegt werden. Genauso wie bei eigenen natürlichen Zähnen ist eine regelmäßige und sorgfältige häusliche Mundpflege erforderlich. Unsere Prophylaxe Mitarbeiterinnen zeigen Ihnen in der Prophylaxe, wie das geht.

Preise für Zahnimplantate

Allgemeine Angaben zu den Zahnimplantat-Kosten sind nicht möglich. Sie sind abhängig vom Aufwand und dem Umfang des Eingriffs. Auch die gewählten Materialien und Implantat-Formen beeinflussen die Kosten. Die Anzahl der eingesetzten Implantate und der zahntechnische Aufwand spielen hier ebenfalls eine Rolle.

Welche Kosten für Zahnimplantate werden von der Krankenkasse übernommen?

Eine Kostenübernahme für ein Zahnimplantat durch die gesetzlichen Krankenkassen erfolgt nicht. Im Rahmen der prothetischen Versorgung erstattet die gesetzliche Krankenkasse aber einen kleinen Betrag für den neuen Zahnersatz. Waren die vorhandenen Implantate schon einmal prothetisch versorgt worden und es muss im Gebiss eine Änderung des Zahnersatzes erfolgen, dann erstattet die GKV einen Teil der Neuversorgung. Einige Zahnzusatzversicherungen oder private Krankenversicherungen bieten Möglichkeiten, Kosten zu sparen. Diese können je nach der persönlichen Bonussituation oder bei bestimmten Härtefällen unterschiedlich sein. Die gesetzliche Beihilfe unterstützt ihre Mitglieder mit 2 Implantaten je Kiefer.

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